20.000 Familien in afghanischer Provinz auf der Flucht

In der afghanischen Provinz Kandahar sind wegen der Kämpfe zwischen den radikalislamischen Taliban und dem Militär mehr als 20.000 Familien auf der Flucht. „Die Kämpfe haben in Kandahar im vergangenen Monat 22.000 Familien vertrieben“, sagte Dost Mohammed Darjab, Leiter der Flüchtlingsbehörde der südafghanischen Provinz, heute der Nachrichtenagentur AFP. Kandahar war zur Zeit der Taliban-Herrschaft zwischen 1996 und 2001 eine Hochburg der Islamisten.

Die Taliban haben parallel zum rasch fortschreitenden Abzug der US- und anderer NATO-Truppen in den vergangenen Monaten große Teile des Landes erobert. Inzwischen kontrolliert die Miliz mehrere Grenzübergänge sowie Dutzende Bezirke und hat mehrere Provinzhauptstädte eingekreist.

Die Behörden in Kandahar haben vier Lager für die geschätzt 154.000 Vertriebenen eingerichtet. In den Außenbezirken der Stadt Kandahar, mit 650.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die zweitgrößte des Landes, gibt es derzeit Gefechte zwischen den Taliban und afghanischen Sicherheitskräften.