Biden: US-Regierung prüft Impfpflicht für Mitarbeiter

Die US-Regierung erwägt, für ihre mehr als zwei Millionen Mitarbeiter eine Coronavirs-Impfpflicht einzuführen. „Das wird zurzeit geprüft“, sagte US-Präsident Joe Biden auf die Frage einer Journalistin nach einer Impfpflicht für Angestellte des Bundes. „Aber falls Sie nicht geimpft sind, dann sind Sie nicht annähernd so intelligent, wie ich dachte“, sagte Biden gestern (Ortszeit) bei einem Besuch des Büros der Geheimdienstkoordinatorin (ODNI) weiter.

Der Demokrat Biden hat sich gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Die Impfkampagne in den USA tritt inzwischen jedoch auf der Stelle – und das trotz einer Fülle an Impfstoffen und vielen Impfanreizen.

Politisch könnte aber selbst eine auf die Angestellten der Regierung begrenzte Impfpflicht heikel werden: Viele Republikaner dürften das als Eingriff in die individuelle Freiheit zurückweisen. Falls die Impfungen damit zum politischen Zankapfel werden sollten, dürfte es noch schwieriger werden, kritische oder zögernde Anhänger der Republikaner zu überzeugen, sich impfen zu lassen.

Maskenempfehlung für Geimpfte

Die US-Behörden empfahl Geimpften indes, in Coronavirus-Hochrisikogebieten innerhalb der USA in Innenräumen wieder Masken zu tragen. Die Gesundheitsbehörde CDC begründete die Empfehlung gestern mit den infolge der hochansteckenden Delta-Variante steigenden Coronavirus-Infektionszahlen.

„Für Gebiete mit erheblichen und hohen Übertragungsraten empfiehlt die CDC vollständig Geimpften, in öffentlichen Innenräumen Maske zu tragen“, sagte Behördenleiterin Rochelle Walensky.

Starker Anstieg bei Neuinfektionen

Die Zahl der an einem Tag erfassten Neuinfektionen stieg indes stark. Die Behörden meldeten gestern 70.740 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von heute Früh (MESZ) hervorging. Das sind etwa 28.000 mehr als vor genau einer Woche. Die Zahl der Toten mit einer bestätigten CoV-Infektion stieg im Wochenvergleich von 286 auf 533.