Deutsche Anklage gegen mutmaßlichen Folterarzt aus Syrien

Gegen einen syrischen mutmaßlichen Folterarzt hat die deutsche Bundesanwaltschaft Anklage wegen Mordes und Verbrechens gegen die Menschlichkeit erhoben.

Der zuletzt in Hessen lebende Mann soll in zwei syrischen Militärkrankenhäusern und einem Gefängnis des Militärischen Geheimdienstes in 18 Fällen Menschen gefoltert und schwer misshandelt haben, wie die oberste Anklagebehörde am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. Zwei Opfer starben.

Vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Frankfurt ist der Arzt auch wegen schwerer Körperverletzung, versuchter schwerer Körperverletzung sowie gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Seit 2015 in Deutschland

Alle Taten sollen sich zwischen 2011 und 2012 im Gefängnis in der westsyrischen Stadt Homs und in zwei Militärkrankenhäusern in Homs und Damaskus zugetragen haben, wo der Geheimdienst mutmaßliche Oppositionelle festhielt.

Der Mann hatte Syrien 2015 verlassen. Seither hatte er in Deutschland gelebt und als Arzt gearbeitet. Er wurde im Juni vergangenen Jahres festgenommen und ist seitdem in Untersuchungshaft.