Fackelzüge gegen „Grünen Pass“ in Italien

In einigen italienischen Großstädten sind gestern Abend Demonstranten auf die Straße gegangen, um gegen den „Grünen Pass“ als Bedingung für die Zulassung in Lokalen, Kinos, Theatern und Sportzentren zu protestieren. Demonstrationen gab es unter anderem in Mailand, Turin und Rom.

Die Demonstranten skandierten Slogans gegen Premier Mario Draghi, gegen prominente Virologen und gegen die CoV-Restriktionen. In Rom beteiligten sich einige Parlamentarier der rechten Regierungspartei Lega an Demonstration, bei der mehrere Personen Fackeln in der Hand hatten."Wir sind nicht gegen Vakzine, wir sind für die freie Wahl", so der Lega-Parlamentarier Claudio Borghi.

Menschen bei Fackelzug gegen „Grünen Pass“ in Rom
Reuters/Guglielmo Mangiapane

Die Protestkundgebungen folgten auf eine Entscheidung der Regierung von Ministerpräsident Draghi, angesichts steigender Infektionszahlen die CoV-Regeln zu verschärfen. Ab dem 6. August ist in Italien unter anderem für Restaurantbesuche im Innenbereich, in Museen, Fitnessstudios und Schwimmbädern ein Impfnachweis, ein 48 Stunden lang gültiger negativer CoV-Test oder ein Genesungsnachweis notwendig.

Die erweiterte Nutzung des „Grünen Passes“ sei kein willkürlicher Akt, sondern eine Bedingung für Öffnungen, begründete Draghi den Beschluss. Die Regierung prüft derzeit auch die Möglichkeit, nur Passagiere mit „Grünem Pass“ auf Fernzügen zuzulassen. Auch eine Impfpflicht für die Lehrer vor Beginn des Schuljahres wird erwogen.

Staatschef Mattarella ruft zu Impfung auf

Präsident Sergio Mattarella rief die Italiener auf, sich impfen zu lassen. Die Impfung sei eine „zivile und moralische Pflicht“, sagte das Staatsoberhaupt, der Bürger und Politik zu „kollektiver Verantwortung“ aufrief. „Die Pandemie ist noch nicht zu Ende. Das Virus mutiert und ist noch ansteckender. Nur dank der Vakzine können wir die Pandemie eingrenzen“, sagte Mattarella bei einem Treffen mit Journalisten im Quirinalpalast in Rom.