Wirtschaftserholung laut Blümel bereits in Budget sichtbar

Der Budgetvollzug stand auch im ersten Halbjahr 2021 noch im Zeichen der CoV-Pandemie. Aber die Lockerungen der Maßnahmen hinterlassen bereits positive Spuren. Der heute vom Finanzministerium veröffentlichte Bericht über die Entwicklung des Bundeshaushalts weist höhere Steuereinnahmen und mehr Beiträge zur Arbeitslosenversicherung aus.

Lohnsteuerplus von rund 727 Mio. Euro

Allein bei der Lohnsteuer gebe es aufgrund der guten Beschäftigungslage ein Plus von rund 727 Millionen Euro, strich Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) der Aussendung hervor. „Die Öffnungen der vergangenen Wochen wirken sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung aus. Die aktuellen Prognosen des WIFO liegen über den bisherigen Vorhersagen, und die reale Wirtschaftsleistung liegt um 11,4 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Die bessere Wirtschaftslage ist auch in positiven Tendenzen im Budgetvollzug für das erste Halbjahr ablesbar“, erläuterte er zu dem ans Parlament übermittelten Bericht.

Die bereinigten Einzahlungen betragen 37,5 Milliarden Euro, um 5,4 Mrd. bzw. 16,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg resultiert vorwiegend aus höheren Einzahlungen in den Bereichen Öffentliche Abgaben (plus 5,2 Mrd.), Arbeit (plus 803,1 Mio.), Familie und Jugend (plus 314,9 Mio.), Justiz (plus 142,4 Mio.) und Kassenverwaltung (plus 68,4 Mio.)

Demgegenüber stehen bereinigte Auszahlungen in der Höhe von 50,5 Mrd. Euro, das ist um 7,6 Mrd. bzw. 17,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020. Gestiegen sind die Auszahlungen vorwiegend in den Bereichen Bundesvermögen (plus 3,362 Mrd.), Pensionsversicherung (plus 750,4 Mio.), Arbeit (plus 607,8 Mio.), Finanzausgleich (plus 584,2 Mio.) und Gesundheit (plus 559,1 Mio.)

CoV-Hilfsgelder noch sichtbar

Die CoV-Hilfen sind im Budgetvollzug noch spürbar: Bis 30. Juni konnten Anträge auf eine Covid-19-bedingte Zahlungserleichterung eingebracht werden. Die Höhe der per 15. Juli noch gewährten Steuerstundungen beläuft sich auf 2,3 Mrd. Euro. Für die „Safety Car“-Phase wurden insgesamt 32.414 Anträge eingereicht, von denen mit Stand 27. Juli 31.939 bzw. 98,5 Prozent mit positivem Bescheid erledigt wurden.

Darüber hinaus wurden beim Ausfallsbonus mit Stand 15. Juli 2,6 Mrd. Euro genehmigt. Der größte Teil entfällt auf den Monat März 2021 (genehmigt 693,5 Mio., ausbezahlt 691,2 Mio.). Aus dem NPO-Unterstützungsfonds wurden bis 30. Juni 2021 446,7 Mio. ausbezahlt.

Erstmals im Bericht enthalten sind Zahlen zum Verlustersatz: Bis 15. Juli 2021 waren Anträge von 524 Unternehmen positiv erledigt. Die gewährten Zuschüsse belaufen sich auf 259,1 Mio., davon wurden 181,2 Mio. bereits ausgezahlt.

8,7 Mrd. Euro an Auszahlungen (für 2020 und 2021) wurden für die in der Pandemie intensiv nachgefragte Kurzarbeit geleistet. Bis zum 15. Juli 2021 wurden inkl. Verlängerungen 289.464 Anträge genehmigt.