Makaken in Reservat: Erstmals seit 70 Jahren Alpha-Weibchen

In dem japanischen Naturschutzgebiet auf der Insel Kyushu hat sich erstmals in der 70-jährigen Geschichte des Reservats ein Makaken-Weibchen an die Spitze einer der beiden großen Affengruppen gesetzt – ein sehr seltenes Phänomen. Insgesamt leben rund 1.500 Makaken in diesem Reservat.

Fünf Jahre lang war das Alphamännchen Sanchu der Anführer einer 677-köpfigen Gruppe. Nun übernahm das neunjährige Alphaweibchen Yakei, berichtete der „Guardian“. Ihr Weg an die Spitze wurde bereits seit mehreren Monaten beobachtet.

Mutter geschlagen, Anführer verprügelt

Zunächst schlug Yakei ihre eigene Mutter, später forderte sie Sanchu heraus und prügelte sich mit ihm. Bei einem „Erdnusstest“ durch die Aufseher in dem Reservat zeigte sich deutlich, wer nun Sieger ist. Als Erdnüsse für die Gruppe ausgelegt wurden, wich Sanchu zurück und überließ Yakei den Vortritt. Das zeigte deutlich ihren Alphastatus.

Auch ihr eigenes Verhalten veränderte sich. „Seitdem klettert Yakei auf Bäume und schüttelt sie, was ein Ausdruck von Macht und ein sehr seltenes Verhalten bei Weibchen ist“, erklärte Aufseher Satoshi Kimoto gegenüber dem „Guardian“. Auch Herumspazieren mit erhobenem Schwanz sei bei Weibchen sehr ungewöhnlich.