Italien kämpft gegen Waldbrandstiftungen

Nach den schweren Bränden, die immer noch in mehreren Regionen Mittel- und Süditaliens toben, sucht Italien nach Brandstiftern, die dieser Tage Hunderte von Feuern gelegt haben sollen.

Obwohl die Strafen für das Vergehen der Waldbrandstiftung in Italien sehr streng sind und eine Haftstrafe von vier bis zu zehn Jahren vorsehen, bleibt das Problem akut. 1.130-mal musste die Feuerwehr allein gestern ausrücken. Auf Sardinien wurde dabei eine Person wegen Brandstiftung festgenommen. Der 53-Jährige aus der Stadt Alghero gilt als „Serienpyromane“, so die Ermittler.

Nur fünf Prozent der Brände werden laut Fachleuten von tatsächlichen Pyromanen gelegt, die aus purer Zerstörungslust die Feuer anzünden. Meist stecken wirtschaftliche Interessen hinter den Sommerbränden in Italien. „Die Brandstifter sind echte Attentäter. Sie legen das Feuer mit Hilfe von Sprengkörpern“, so die Feuerwehr.

Brände aus bauskepulativen Gründen

Die meisten Brände werden aus bauspekulativen Gründen gelegt. Der italienische Zivilschutz sprach von einem „Geschäft mit dem Feuer“. Strenge Regeln verbieten zwar das Bauen auf abgebrannten Gebieten. Trotzdem bleiben wirtschaftliche Interessen ein Hauptgrund der neuen Brandwelle.

Vor allem in Süditalien will man durch Brände die staatliche Aufforstung erzwingen. Für die Forstarbeiten werden dann Arbeitslose aus der Region eingesetzt. Die Förster selbst sollen mit Bränden dafür sorgen, dass sie weiterarbeiten können, lautet der Verdacht einiger Ermittler. In vielen Gegenden in Süditalien liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 20 Prozent. Jeder zweite Jugendliche ist ohne Arbeitsplatz.