Deutschland hält an Abschiebungen nach Afghanistan fest

Ein genereller Abschiebestopp für Menschen aus Afghanistan ist aus deutscher Sicht auch nach der kurzfristigen Absage einer Rückführung von München nach Kabul nicht in Sicht. Ein ursprünglich für gestern Abend geplanter Flug solle möglichst bald nachgeholt werden, sagte ein Sprecher des deutschen Bundesinnenministeriums heute.

Man wolle die afghanischen Behörden in einer solchen Situation nicht mit einer verschiebbaren Abschiebung belasten, so der Sprecher. Die sechs Straftäter, die nach Afghanistan geschickt werden sollten, wurden wieder in Haft genommen.

Grund für die kurzfristige Absage der Rückführung war ein Anschlag auf eine Residenz von Verteidigungsminister Bismillah Khan Mohammadi in Kabul. Zu der Attacke bekannten sich die militant-islamistischen Taliban. „Dass sich die Sicherheitslage in den letzten Wochen verschlechtert hat, nehmen auch wir zur Kenntnis“, sagte eine Sprecherin des deutschen Außenministeriums.