Mehr als 5.000 Fälle in Olympiastadt Tokio

Die Coronavirus-Infektionszahlen in der Olympiastadt Tokio sind erstmals über die Marke von 5.000 Fällen gestiegen und schüren die Sorge vor einem Kollaps des Gesundheitssystems. Die Stadt registrierte heute infolge der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Virus 5.042 Neuinfektionen und damit den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie. Experten befürchten, dass die Zahl der Neuinfektionen in den nächsten zwei Wochen auf 10.000 Fälle steigen könnte.

Um einen Mangel an Klinikbetten zu verhindern, dürfen nach einer heftig umstrittenen Entscheidung der Zentralregierung in Gebieten mit steigenden Infektionszahlen nur noch Patienten mit schweren Symptomen beziehungsweise solche, bei denen das Risiko einer schweren Erkrankung besteht, ins Krankenhaus. Der plötzliche Kurswechsel der Regierung sorgte für einen Sturm der Empörung.

Einschränkungen ausgeweitet

Zudem weitete Japan die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie aus. Härtere Regeln gelten nun in fünf weiteren Präfekturen, teilte die Regierung mit. Für sechs Präfekturen, darunter Tokio, gilt bereits der Notstand. Somit sind 70 Prozent der Bevölkerung von den Maßnahmen betroffen, zuvor waren es 50 Prozent.

Experten fordern angesichts steigender Infektionszahlen und der drohenden Überlastung des Gesundheitssystems einen Notstand für das ganze Land. Ministerpräsident Yoshihide Suga sagte, das stehe derzeit nicht zur Debatte.