Keine Maske: Bolsonaro führte wieder Motorradrallyes an

Der ultrarechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat erneut Motorradrundfahrten mit zahlreichen Teilnehmenden veranstaltet und dabei keine Maske getragen.

Er fuhr gestern gemeinsam mit Hunderten Anhängerinnen und Anhängern, die größtenteils ebenfalls keinen Mund-Nasen-Schutz trugen, durch die Hauptstadt Brasilia und ihre Umgebung, wie in örtlichen Medien zu sehen war.

Brasiliens Präsident Jair Bolsoanro führt Motorradrallye an
AP/Eraldo Peres

Am Samstag hatte Bolsonaro bereits in der südlichen Stadt Florianopolis eine Motorradrallye mit Tausenden Teilnehmenden angeführt. Er zeigte sich auch inmitten von maskenlosen Menschenmengen.

Brasiliens Präsident Jair Bolsoanro fährt mit einem Motorrad, umgeben von anderen Motorradfahrern
AP/Eraldo Peres

Nach einer großen Motorradrallye in Sao Paulo im Juni und einer Veranstaltung im Mai im Bundesstaat Maranhao hatten die jeweils von Gegnerinnen und Gegnern Bolsonaros angeführten Regierungen der beiden Bundesstaaten Geldstrafen gegen ihn verhängt, weil er keine Maske getragen hatte.

Wahlen nächstes Jahr

Der Ultrarechte hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost und spricht sich immer wieder gegen den Gebrauch von Masken sowie andere eindämmende Maßnahmen aus. Zuletzt nahmen das oberste Wahlgericht und der Oberste Gerichtshof Ermittlungen gegen Bolsonaro auf, nachdem er wiederholt öffentlich das Wahlsystem des südamerikanischen Landes in Zweifel gezogen hatte.

Bei einer Rede in Florianopolis nach der Rundfahrt forderte er Medienberichten zufolge erneut die Umstellung von der elektronischen Stimmabgabe auf den Gebrauch von Papierstimmzetteln, um für „saubere“ Wahlen zu sorgen. Im Oktober 2022 stehen in Brasilien Präsidenten- und Parlamentswahlen an.