WIFO: Aufschwung der heimischen Wirtschaft hält an

Die Erholung der österreichischen Wirtschaft hält nach Einschätzung des WIFO an. Die Dynamik hat sich zuletzt aber etwas abgeschwächt und dürfte auch bald – noch in den Sommermonaten – den Plafond erreichen, so das WIFO heute in seinem monatlichen Konjunkturbericht.

Deutlich beschleunigt hat sich die wirtschaftliche Erholung durch die Aufhebung der behördlichen Coronavirus-Einschränkungen in vielen Branchen im Laufe des zweiten Quartals. Angebotsseitig betraf das vor allem die konsumnahen Dienstleistungen wie Handel, Gastronomie, Beherbergung und körpernahe Dienstleistungen.

Vorkrisenniveau von 2019 erreicht

Die günstige Industrie- und Baukonjunktur hielt laut WIFO an. Mit einem BIP im Juli um 6,7 Prozent über Vorjahr habe die Wirtschaftsaktivität wieder das Vorkrisenniveau erreicht, also den Durchschnitt 2019.

Vorlaufindikatoren deuten laut WIFO auf ein Anhalten der Aufschwungphase hin. Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests von Juli zeigten erneut eine Verbesserung der Lagebeurteilung, wenngleich sich die unternehmerischen Erwartungen zuletzt leicht eintrübten.

Dass sich die Konjunktureinschätzungen nicht mehr so deutlich verbesserten wie in den Monaten davor, dürfte laut WIFO in erster Linie dem bereits hohen Niveau der Indikatoren geschuldet sein. Daher werde die Wachstumsdynamik demnächst den Plafond erreichen.

Deutliche inflationäre Tendenzen

Nach wie vor würden sich deutliche inflationäre Tendenzen zeigen, das WIFO verweist auf 2,8 Prozent Inflationsrate Österreichs im Juni bezogen auf die harmonisierte Rate. Das sei erneut merklich über dem Euro-Raum (plus 1,9 Prozent) gewesen.

Weiterhin würden die Energiepreise wesentlich zur Teuerung beitragen, ihr Anstieg sei aber auf das besonders niedrige Preisniveau des Vorjahres und somit auf den Basiseffekt zurückzuführen.

Auch im Bereich Restaurants und Hotels seien die Preise zuletzt deutlich gestiegen – dagegen hätten sich jene von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken kaum verändert.