Lokführerstreik bei Deutscher Bahn hat begonnen

Bei der Deutschen Bahn (DB) hat gestern Abend der angekündigte Streik begonnen. Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ließen Güterzüge stehen, wie eine Sprecherin bestätigte. Im Personenverkehr soll der Streik in der Nacht beginnen. Der Streik soll am Freitag um 2.00 Uhr enden.

Leere DB-Züge auf den Gleisen vom Hauptbahnhof in Berlin
Reuters/Christian Mang

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hatte vorab gewarnt, die schwierige Erholung der Wirtschaft werde durch die Folgen des Arbeitskampfes gefährdet. Hintergrund ist der Tarifkonflikt der GDL mit der Deutschen Bahn. Dabei geht es um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.

Wegen des Lokführerstreiks soll nur ungefähr jeder vierte geplante Fernzug der DB fahren. Beim Regionalverkehr werde das ebenfalls sehr eingeschränkte Angebot regional stark schwanken, teilte das Unternehmen in Berlin mit.

Die deutsche Lokführergewerkschaft GDL entschied sich für einen Streik. Bei der Urabstimmung der Gewerkschaft stimmten 95 Prozent der teilnehmenden Mitglieder für einen Arbeitskampf, wie die Organisation gestern in Frankfurt schriftlich mitteilte.

GDL will Nulllohnrunde nicht akzeptieren

Die GDL will nach den Worten von GDL-Chef Claus Weselsky eine Nulllohnrunde im laufenden Jahr nicht akzeptieren, verlangt eine deutliche CoV-Prämie und Einkommenssteigerungen von 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten.

Die Bahn will angesichts von neuen Milliardenverlusten während der Pandemie und großer Flutschäden einen länger laufenden Tarifvertrag und spätere Erhöhungsstufen bei gleicher Prozentzahl. Ein Streik wäre eine „Attacke auf das ganze Land“, hatte DB-Personalchef Martin Seiler gesagt.

Eine DB-Sprecherin sagte, dass Streiks die Kundinnen und Kunden wie auch Beschäftigte wie ein „Schlag ins Gesicht“ treffen würden. Die DB hatte keine Details zu Notfallplänen genannt. Die DB stellt Ersatzfahrpläne auf.