Kontrolle von „Grünem Pass“ sorgt in Italien für Probleme

Unklarheiten über die Kontrolle des „Grünen Passes“ und der Personalausweise sorgen für Auseinandersetzungen in Italien. Das Innenministerium kündigte rigorose Kontrollen an, um sicherzustellen, dass das Zertifikat für den Zugang zu den Innenbereichen von Restaurants, Kinos, Museen und Theatern sowie Orten für Sportveranstaltungen und Events genutzt werde. Doch in vielen Bereichen bleibt unklar, wer die Gültigkeit des Nachweises prüfen soll.

Kritik aus dem Schulsektor

Im Schulsektor sorgt der „Grüne Pass“ für Diskussionen, da die Gewerkschaften anprangern, dass „die Entscheidung, das Zertifikat für das Schulpersonal einzuführen und bei Nichteinhaltung Sanktionen zu verhängen, einseitig von der Regierung getroffen wurde“.

In einer Gruppe, „die zu 90 Prozent geimpft ist, führt diese Maßnahme zu starken Spannungen“, protestierten die Gewerkschaften in einer Presseaussendung. Auch der Verband der Aufseher bei Sportevents und Shows will nicht die Verantwortung der Kontrolle des „Grünen Passes“ übernehmen.

Zugleich kommt es zu Protesten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Betriebs Hanon System in Campiglione Fenile bei Turin protestieren gegen die Ankündigung des Unternehmens, den Zugang zur Kantine nur noch Mitarbeitern mit „Grünem Pass“ zu ermöglichen.

Neofaschistische Partei gegen „Grünen Pass“

Gegen den „Grünen Pass“ stemmt sich auch die neofaschistische Partei Fratelli d’Italia. „Ich halte den Grünen Pass für schädlich für unsere bereits geschwächte Wirtschaft und nutzlos für die Bewältigung der Pandemie. Die Wahrheit ist, dass der Grüne Pass nur ein Instrument ist, um die Impfpflicht einzuführen, ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen“, so Parteichefin Giorgia Meloni in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Donnerstag-Ausgabe).

Unterdessen wächst auch die Zahl der gefälschten „Grünen Pässe“. Laut dem Cybersicherheitsunternehmen Check Point sind derzeit 2.500 Gruppen auf Telegram aktiv, die gefälschte Impfzertifikate anbieten.

Die Nachfrage nach gefälschten Impfausweisen habe sich in den vergangenen Tagen stark ausgeweitet. Die italienische Polizei hat diese Woche 32 Telegram-Kanäle gesperrt, die gefälschte Pässe anboten. Vier Personen, darunter zwei Minderjährige, wurden angezeigt.