Spanien: Rekord von 46,9 Grad in greifbarer Nähe

In Spanien sind gestern die Temperaturwerte in zahlreichen Gebieten des Landes über die 40-Grad-Marke geklettert, darunter auch in der Hauptstadt Madrid. Wie der Wetterdienst Aemet mitteilte, sollte der höchste Tageswert im andalusischen Cordoba mit gut 46 Grad erreicht werden. Damit war der im Juli 2017 in Cordoba erfasste Landesrekord von 46,9 in greifbarer Nähe.

Frau mit Sonnenschirm vor dem Königspalast in Madrid
AP/Andrea Comas

„Samstag wird der schlimmste Tag sein. Nicht ausgeschlossen, dass der Rekord dann auch gebrochen wird“, sagte ein Aemet-Sprecher. Aemet rief vor allem für mehrere Gebiete in Andalusien bis Montag Alarmstufe Rot aus.

Tiefgefrorenes für Zootiere

In den Zoos von Madrid und Valencia bekamen Tiere tiefgefrorenes Futter. Die Menschen, die nicht arbeiten mussten, flüchteten vor der Hitze vor allem an die Küste, standen vor Brunnen Schlange oder gingen in die gewöhnlich sehr gut gekühlten Märkte und Einkaufszentren der Städte.

Die extreme Hitze setzte unter anderem den spanischen Winzern zu. In der Region Kastilien-La Mancha mussten sie die Weinernte, die normalerweise erst im September beginnt, vorzeitig aufnehmen. Die Trauben seien schon sehr reif, hieß es. Schlimmere Vorkommnisse, wie etwa größere Brände, wurden in Spanien vorerst aber nicht verzeichnet.

WWF warnt vor „Superbränden“

Die Umweltschutzorganisation WWF warnte unterdessen, nach den „Superbränden“ in der Türkei und in Griechenland könne Spanien als „nächstes dran sein“. Das Feuer vernichte ja „jedes Jahr in Spanien eine Fläche, die 100.000 Fußballfelder entspricht“. Auch der Zivilschutz sprach von einem „extrem hohen Waldbrandrisiko“ am Wochenende im gesamten Land – darunter auch auf den vom Kontinent weiter entfernt liegenden Kanarischen Inseln.