Todesopfer bei starkem Erdbeben in Haiti

Bei einem schweren Erdbeben in Haiti sind nach ersten Angaben der Behörden mehrere Menschen ums Leben gekommen. Eine genauere Zahl der Todesopfer liege noch nicht vor, sagte Katastrophenschutzchef Jerry Chandler heute der Nachrichtenagentur AFP. Der nationale Krisenstab sei aktiviert. Die Behörde geht von einer hohen Opferzahl aus.

Eine Tsunami-Warnung wurde herausgegeben, wenig später aber wieder aufgehoben. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte der Erdstoß heute Früh (Ortszeit) eine Stärke von 7,2. Es ereignete sich in der Nähe der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud.

Häuser zerstört

Das Beben war im ganzen Land zu spüren. Laut Videos im Internet wurden in verschiedenen Orten Wohnhäuser, Kirchen und Schulen beschädigt. Berichten zufolge sollen durch das Beben zahlreiche Häuser auch zerstört worden sein. Das genaue Ausmaß der Schäden war noch unklar.

Auch in der Dominikanischen Republik, die sich die Insel Hispaniola mit Haiti teilt, war das Beben zu spüren und versetzte die Bevölkerung in Panik, wie die dominikanische Zeitung „Diario Libre“ berichtete.

Im Jänner 2010 waren bei einem Erdbeben der Stärke 7,0 in Haiti mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen und über 300.000 weitere verletzt worden. Rund 1,5 Millionen Menschen wurden obdachlos.

Land nach wie vor instabil

Die Schäden durch das Beben wurden auf acht Milliarden US-Dollar (6,2 Mrd. Euro) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang. Im Juli war Haitis Präsident Jovenel Moise ermordet worden. Er wurde in seiner Residenz von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen.