Siemens will vermehrt in Gebäudesoftware investieren

Die Gebäudetechnik- und Infrastruktursparte von Siemens soll nach den Vorstellungen von Vorstand Matthias Rebellius auch mit Hilfe von Zukäufen schneller wachsen als die Konkurrenz.

Dem 56-Jährigen schweben etwa Übernahmen bei Software oder Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge vor, wie er der Nachrichtenagentur Reuters in einem heute veröffentlichten Interview im schweizerischen Zug sagte.

„Wir haben schon eine riesige Softwarebasis und viele Softwareentwickler. Wir können sie mit Investitionen in Start-ups oder Übernahmen noch ausbauen“, sagte Rebellius, der vor zehn Monaten die Führung der Sparte „Smart Infrastructure“ übernommen hat und damit in den Konzernvorstand aufgerückt ist.

Rund 700 Millionen Euro setzt die Sparte Smart Infrastructure mit Software und digitalen Diensten um – das sind rund fünf Prozent ihres Gesamtumsatzes von 14,3 Milliarden. „Wir werden das bis 2025 verdoppeln“, so Rebellius.

„Breites Portfolio“ als Ziel

Der Anspruch der Kunden sei gestiegen: Sie wollten selbst bei Großprojekten mit einem Knopfdruck alles überblicken können, „nicht nur ein Gebäude oder eine Anlage, zum Beispiel auch jedes einzelne Haus einer Kette von Tausenden Hotels, um die Infrastruktur vergleichen zu können“.

Deshalb verwahrt sich Rebellius auch gegen den Vorwurf, Smart Infrastructure sei ein „Gemischtwarenladen“. „Ein breites Portfolio ist ein Segen“, sagte er. „Wenn ich mit unseren Kunden spreche, wollen sie keine Anbieter, die sich nur auf ein Produkt konzentrieren.“ Sie suchten jemanden, der sie in einem immer komplexeren Umfeld unterstütze.