UNHCR-Empfehlung gegen Abschiebungen nach Afghanistan

Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat eine Empfehlung herausgegeben, afghanische Staatsbürgerinnen und -bürger nicht mehr in ihre Heimat, wo die radikalislamischen Taliban die Kontrolle übernommen haben, abzuschieben.

Die „Non-Return Advisory“ schließe Asylwerber, deren Antrag abgelehnt wurde, ein, sagte Sprecher Shabia Mantoo heute in Genf. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hält entgegen Kritik von vielen Seiten nach wie vor an Abschiebungen fest.

Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres an die Weltgemeinschaft appelliert, afghanische Flüchtlinge aufzunehmen und Abschiebungen nach Afghanistan auszusetzen.

Die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der UNO zeigte sich besorgt über das Schicksal Tausender Afghanen, die sich für Menschenrechte eingesetzt haben. Michelle Bachelet fordert, die Rechte aller Afghanen müssten verteidigt werden.

Das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) gab sich unterdessen zuversichtlich, auch mit den Taliban zusammenarbeiten zu können. Man könne in fast alle Teile Afghanistans Hilfsgüter liefern, sagte der Verantwortliche für die Verteilung der Hilfen, Mustapha Ben Messaoud. „Wir haben fortlaufend Gespräche und sind auf der Grundlage dieser Gespräche recht optimistisch. Wir haben kein einziges Problem mit den Taliban in den Außenstellen.“