Israel hebt Blutspendeverbot für Homosexuelle auf

Israel will das jahrzehntealte Blutspendeverbot für homosexuelle Männer aufheben. Gesundheitsminister Nitzan Horowitz, der sich selbst offen zu seiner Homosexualität bekennt, sprach gestern von einem „Relikt aus der Vergangenheit“. „Jeder Blutspender, der Leben retten will, ist willkommen, unabhängig von seinem Geschlecht oder seiner sexuellen Orientierung“, fügte er hinzu.

Die Formulare, die vor einer Blutspende ausgefüllt werden müssen, werden laut dem israelischen Gesundheitsministerium ab dem 1. Oktober entsprechend geändert. Künftig dürften nur noch diejenigen kein Blut spenden, die in den drei Monaten davor „risikoreichen Sex mit einem neuen Partner oder mehreren Partnern“ hatten.

Bisher konnten schwule Männer nur dann Blut spenden, wenn ihr letzter Sexualkontakt ein Jahr zurücklag. Eine weitere Möglichkeit bestand in einer Spende von Blutplasma, das vier Monate gefroren war. Israels LGBTQ-Vereinigung begrüßte die Entscheidung als „historischen Schritt“. Das Blut von Hunderttausenden Bürgern sei nicht „zweitklassig“, fügte sie hinzu. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.