Boot auf Weg nach Spanien gesunken: 52 Tote

Beim Untergang eines Bootes mit Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten zwischen Afrika und den Kanarischen Inseln sind nach Angaben spanischer Hilfsorganisationen 52 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien 16 Frauen und ein zweijähriges Kind, berichtete Helena Maleno Garzon vom Hilfswerk Caminando Fronteras gestern. Die einzige Überlebende sei vom spanischen Seerettungsdienst aufgenommen worden. Sie habe erzählt, das Schlauchboot sei „irgendwo in Marokko“ mit 53 Menschen an Bord gestartet. Es habe sechs Tage hilflos im Meer getrieben. Das Boot ging etwa 250 Kilometer vor den Kanarischen Inseln unter.

Die spanischen Behörden veröffentlichten zunächst keine Mitteilung, auf Anfrage bestätigten sie aber den Sachverhalt. Es seien zwei Leichen geborgen worden. Dabei handle es sich um eine offenbar schwangere 20-Jährige sowie um einen 17-Jährigen. Die meisten Leichen würden allerdings noch gesucht, hieß es. Die aus der Elfenbeinküste stammende Überlebende sei stark geschwächt gewesen und auf Gran Canaria in ein Krankenhaus gebracht worden.

Das Hilfswerk Caminando Fronteras hatte jüngst mitgeteilt, dass allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres mindestens 2.087 Menschen bei dem Versuch gestorben seien, Spanien und damit die Europäische Union auf dem Wasserweg zu erreichen. Das seien fast genauso viele Menschen, wie im gesamten vergangenen Jahr im Meer gestorben oder spurlos verschwunden seien.