Hurrikan „Grace“ auf Mexikos Küste getroffen

Der Tropensturm „Grace“ hat als mächtiger Hurrikan der Kategorie drei in Mexiko das Festland erreicht. Wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte, traf der Sturm heute in der Früh (Ortszeit) mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 200 km/h auf die Küste nahe Tecolutla im Teilstaat Veracruz. US-Meteorologen warnten vor Überschwemmungen und Schlammlawinen.

Kurz vor seinem Auftreffen auf Festland hatte „Grace“ über dem Golf von Mexiko rasch an Kraft gewonnen. In der Region Veracruz wurde die Bevölkerung vor möglichen Überschwemmungen und Erdrutschen gewarnt. Der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador rief die Bewohner der gefährdeten Region im Onlinedienst Twitter auf, „bei Verwandten und in Notunterkünften Zuflucht zu suchen“.

Ein Mann fährt im Sturm auf einem Fahrrad auf der Yucatan Halbinsel
Reuters/Lorenzo Hernandez

Im Hafen von Veracruz, einem der wichtigsten Häfen des Landes, wurden Geschäfte mit Brettern gesichert. Fischer brachten etwa 300 Schiffe und Boote in Sicherheit. „Wir werden viele Tage ohne Fischfang verbringen – fast eine Woche“, sagte die Leiterin des Verbandes der Fischereigenossenschaften von Veracruz, Isabel Pastrana Vazquez. Etwa 35.000 Fischer seien davon betroffen.

Hunderte Notunterkünfte vorbereitet

Die Behörden stellten unterdessen etwa 200 Notunterkünfte bereit, 2.000 weitere sind für den Notfall vorbereitet. Die meisten Straßen im Teilstaat wurden geschlossen. Die mexikanische Armee stehe bereit, um an Rettungseinsätzen teilzunehmen, wie Laura Velazquez vom nationalen Zivilschutz mitteilte.

„Grace“ könnte auch noch im Teilstaat Hidalgo und in Mexiko-Stadt mit Starkregen und Sturmböen für Schäden sorgen. Der Tropensturm war bereits als Hurrikan der untersten Kategorie eins am Donnerstag weiter südlich in Mexiko auf die Halbinsel Yucatan getroffen, schwächte sich dann aber rasch ab. Dort hatte er nur geringe Sachschäden angerichtet, bevor er dann über dem Golf von Mexiko wieder an Stärke gewann.