Schlimmste Dürre seit Jahrzehnten in Syrien und Irak

Steigende Temperaturen, fehlende Niederschläge, Dürren und ein extrem niedriger Wasserspiegel des Flusses Euphrat haben in den vergangenen Wochen zu einem verheerenden Wassermangel in Syrien und im Irak geführt. Das Leben von zwölf Millionen Menschen ist dadurch gefährdet, warnte heute die Hilfsorganisation CARE.

Mehr als fünf Millionen Menschen in Syrien sind der NGO zufolge direkt vom Wasser des Euphrat abhängig. Wenig Schneefall im Winter und geringe Niederschläge haben dazu geführt, dass der Fluss unterdurchschnittlich viel Wasser führt. Dazu kommt, dass rund 400 Quadratkilometer landwirtschaftliche Nutzfläche – und damit Ernten – von Dürre bedroht sind.

Zwei Staudämme in Nordsyrien, die drei Millionen Menschen mit Strom versorgen, stehen vor der Schließung. In zahlreichen syrischen Bezirken und Vertriebenencamps steigen durch verunreinigtes Trinkwasser übertragene Krankheiten deutlich an.

Bedrohliche Situation im Irak

Im Irak zeichnet sich ebenfalls eine bedrohliche Situation ab: Durch Wassermangel und Dürre ist laut CARE das Leben von mindestens sieben Millionen Menschen gefährdet. Große Teile des Ackerlandes können nicht bewirtschaftet werden, Fischereien sind leergefischt, Strom und Trinkwasserquellen aufgebraucht.

Im Gouvernement Ninive wird die Weizenproduktion aufgrund der Dürre heuer voraussichtlich um 70 Prozent geringer ausfallen, in der Region Kurdistan um die Hälfte. Familien im Bezirk Anbar, die keinen Zugang zu Flusswasser haben, müssen monatlich bis zu 80 US-Dollar für Wasser ausgeben.

Viele Bauern haben ihre Ersparnisse ausgegeben und sich verschuldet, um ihre Tiere am Leben zu erhalten, oder müssen in andere Gebiete umsiedeln, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen.