Totenzahl nach Explosion in Kasachstan gestiegen

Bei Explosionen in einem Munitionslager im Süden Kasachstans in Zentralasien sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Es gebe auch vier Vermisste, teilte das Zivilschutzministerium der Ex-Sowjetrepublik heute in der Hauptstadt Nur-Sultan mit.

Kurz nach dem Vorfall gestern Abend hatte es noch geheißen, niemand sei ums Leben gekommen. Rund 90 Menschen waren bei den Detonationen auf einem Militärgelände in dem Gebiet Schambyl verletzt worden. Es handle sich dabei ausschließlich um Militärangehörige und Mitarbeiter des Rettungsdienstes.

Über 500 Tonnen Sprengstoff gelagert

In dem Munitionsdepot sollen nach Berichten kasachischer Medien mehr als 500 Tonnen Sprengstoff gelagert worden sein. Splitter seien bis zu zwei Kilometer weit geflogen. Mehr als 1.000 Menschen in der Umgebung mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen. Videos zeigten ein größeres Feuer. Dichter Rauch sei aufgestiegen.

Das Verteidigungsministerium zählte etwa zehn Explosionen. Hunderte Rettungskräfte, Feuerwehrleute und Soldaten waren an Ort und Stelle. Auf Fotos von dem Militärgelände am Tag danach waren mehrere abgebrannte Gebäude nahe der Stadt Taras an der Grenze zu Kirgistan zu sehen.

Weshalb es zu den Explosionen kam, werde noch untersucht, sagte Kasachstans Verteidigungsminister Nurlan Jermekbajew, der als Konsequenz aus dem Vorfall seinen Rücktritt anbot. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass jemand den Brand gelegt haben könnte. Es sollte zudem untersucht werden, ob Sicherheitsvorschriften verletzt wurden.