Pariser Eliteuni geht gegen sexuelle Gewalt vor

Nach lautstarkem Protest und Dutzenden Missbrauchsvorwürfen von Studentinnen sagt die französische Elitehochschule Sciences Po nun sexueller Gewalt den Kampf an. „No more – Beenden wir sexistische und sexuelle Gewalt“, war das heute vorgelegte Handlungskonzept betitelt.

Auf jedem Campus soll es zum Start des Studienjahrs vertrauliche, externe Ansprechpersonen für Opfer und Zeugen geben. Betroffenen wird eine psychologische Betreuung zugesichert, interne Ermittlungen sollen automatisch eingeleitet werden. Lehrpersonal und Studierende sollen außerdem mit Blick auf die Prävention von sexueller Gewalt, Belästigungen und Diskriminierung geschult werden.

Zuvor hatten Studentinnen sexistisches Verhalten und sexuelle Gewalt angeprangert – dabei ging es auch um Vergewaltigungsvorwürfe. Der Universitätsverwaltung wurde vorgeworfen, die Täter zu schützen. Die Bildungsbehörden ordneten eine Untersuchung der Vorfälle am Pariser Hauptsitz der Uni und den über das Land verteilten Ablegern an. Hunderte Menschen wurden angehört und alleine für den Zeitraum von Jänner 2019 bis Juni 2021 wurden 89 Fälle festgestellt, wie die Zeitung „Le Figaro“ kürzlich berichtete.