Über 500 Geflüchtete auf Lampedusa angekommen

Auf der italienischen Mittelmeer-Insel Lampedusa sind gestern 539 Bootsflüchtlinge angekommen. Das sei „eine der größten Anlandungen der letzten Zeit“, sagte Bürgermeister Toto Martello.

Die Menschen waren zuvor knapp 15 Kilometer vor der Küste Lampedusas in einem völlig überfüllten Fischerboot hilflos auf dem Mittelmeer treibend von italienischen Patrouillenschiffen entdeckt und gerettet worden, wie die Nachrichtenagentur ANSA und andere Medien unter Berufung auf die italienischen Behörden berichteten. Sie stammten vorwiegend aus Ländern Nord- und Westafrikas sowie aus Bangladesch und Syrien, hieß es.

Verdoppelung gegenüber 2020

Die Zahl der Menschen im Erstaufnahmezentrum von Lampedusa stieg nach Medienberichten nach der Ankunft auf deutlich mehr als 1.200. Es hat nur eine Kapazität für lediglich rund 250. Erst am Dienstag waren binnen 24 Stunden insgesamt 507 Menschen von mehr als 20 Booten auf der Insel angekommen. Nach UNO-Angaben starben dieses Jahr bisher im zentralen Mittelmeer etwa 1.040 Menschen.

Seit Anfang Jänner erreichten nach jüngsten Angaben des Innenministeriums in Rom bereits mehr als 37.000 Bootsflüchtlinge italienischen Boden – mehr als doppelt so viele wie im selben Zeitraum des Vorjahrs. Das Thema sorgt in Italiens Politik immer wieder für Streit. Man verlangt von den anderen EU-Staaten, die Menschen in Europa besser zu verteilen.