Kritik aus Italien an Österreichs Flüchtlingspolitik

Aus Italien ertönt Kritik an Österreichs Linie in Sachen Flüchtlinge aus Afghanistan. Die italienische Regionenministerin Maria Stella Gelmini kritisierte ausdrücklich Österreich, das keine afghanische Flüchtlinge aufnehmen will.

„Österreich will keine Flüchtlinge, nicht einmal die Afghanen aufnehmen, auch andere EU-Länder errichten Mauern. Ohne europäische Solidarität gibt es keine Zukunft“, so Gelmini laut Medienangaben.

Der italienische Präsident Sergio Mattarella hatte gestern Kritik an jenen europäischen Politikern geübt, die zwar Solidarität gegenüber der afghanischen Bevölkerung ausdrücken, aber keine Flüchtlinge aufnehmen wollen. Damit übte er indirekt auch Kritik an Österreich.

„Haltung entspricht nicht den Werten der Union“

„Diese Haltung entspricht nicht den Werten der Union“, warnte Mattarella anlässlich des 80. Jahrestags des „Manifests von Ventotene“, das zu einer der Gründungsschriften der EU wurde.

„Wir müssen einen kooperativen Dialog mit anderen Teilen der Welt fördern, um das Phänomen der Migration gemeinsam zu regeln. Denn nur eine gemeinsame Einwanderungspolitik kann uns davor bewahren, von diesem unkontrollierbaren Phänomen überrollt zu werden“, sagte Mattarella. Italien hat seit Beginn der Afghanistan-Krise rund 4.800 afghanische Flüchtlinge aufgenommen.