Bericht: Ex-Dolmetscher von Biden sitzt in Afghanistan fest

Ein früherer Dolmetscher von US-Präsident Joe Biden sitzt einem Medienbericht zufolge in Afghanistan fest. Der Afghane, der 2008 an einer Rettungsmission für Biden und zwei weitere US-Politiker teilgenommen hatte, habe keine rechtzeitige Ausreisegenehmigung bekommen, berichtete das „Wall Street Journal“.

Aus Angst vor Vergeltung der Taliban sei er nun gemeinsam mit seiner Familie untergetaucht und hoffe auf Hilfe aus Washington.

„Vergessen Sie mich hier nicht“

„Hallo Herr Präsident: Retten Sie mich und meine Familie“, sagte der Übersetzer der Zeitung in einem an Biden gerichteten Hilferuf. „Vergessen Sie mich hier nicht.“

Der Mann, den das „Wall Street Journal“ aus Sicherheitsgründen lediglich Mohammed nennt, hatte regelmäßig für das US-Militär gearbeitet und das US-Militär auf Kampfeinsätzen begleitet. 2008 gehörte er zu einer kleinen Eingreiftruppe, die den damaligen Senator Biden und zwei weitere US-Politiker rettete, nachdem ihr Hubschrauber wegen eines Schneesturms in abgelegenem Gebiet notlanden musste, wie ein ehemaliger Soldat der Zeitung sagte.

Kein Einzelfall

Als Reaktion auf den Medienbericht versprach das Weiße Haus dem Dolmetscher Hilfe. In den US-Medien häufen sich derzeit Berichte über afghanische Zivilisten, die für die US-Streitkräfte gearbeitet haben, es jedoch vor dem Ende des Truppenabzugs nicht außer Landes schafften. Sie fürchten Vergeltungsakte für ihre Tätigkeit. Biden steht wegen der Machtübernahme der Taliban und der hastigen Evakuierungsaktion für afghanische Ortskräfte stark unter Druck.