Russlands neuer Weltraumbahnhof soll 2022 fertig sein

Nach mehreren Korruptionsfällen und Pannen will Russland die Bauarbeiten an seinem Weltraumbahnhof Wostotschny nächstes Jahr beenden. „Im Jahr 2022 müssen wir den Bau abschließen“, sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, heute der Agentur Interfax zufolge. „Dann werden wir mit Tests aller Systeme beginnen.“ Nach Angaben des Kremls informierte sich Präsident Wladimir Putin persönlich über den Stand der Arbeiten.

Der Weltraumbahnhof liegt rund 6.000 Kilometer östlich von Moskau und ist seit ungefähr fünf Jahren teilweise in Betrieb. Von dort starten bisher nur Sojus-Raketen ins All, die laut Rogosin aber noch gut zehn Jahre im Einsatz bleiben sollen. Damit auch Raumschiffe neueren Typs wie die Angara abheben können, werden weitere Startrampen gebaut. Diese Anlagen sollten schon längst stehen. Rogosin zufolge soll die Trägerrakete Angara nun Ende 2023 ins Weltall starten.

Der Direktor eines am Bau beteiligten Unternehmens räumte nun Verzögerungen ein. Wegen heftiger Regenfälle hinke man dem Zeitplan hinterher, sagte Rawil Siganschin. „Erst jetzt haben wir begonnen, in voller Kapazität zu arbeiten.“ Die Bauarbeiten an dem Komplex hatten vor elf Jahren begonnen – damals ebenfalls mit Zeitverzögerung.