Edtstadler: EU muss auf Pressefreiheit in Staaten achten

EU-Ministerin Karoline Edtstadler sieht die EU in der Verantwortung, auf die Pressefreiheit in ihren Mitgliedsländern zu achten. In einem am Wochenende auf der Website der Vereinigung der Europajournalisten (AEJ Austria) publizierten Interview sagte Edtstadler auf Nachfrage zu „Problemländern“ wie Ungarn, Polen und Slowenien: Wenn es in den genannten Staaten „eine Thematik“ gebe, gelte es, „von europäischer Seite hinzuwirken, dass die Pressefreiheit eingehalten wird“.

Der „sehr hohe Stellenwert der Pressefreiheit“ stehe für sie „außer Zweifel“, erklärte die ÖVP-Politikerin in dem am Rande des Forums Alpbach geführten Gespräch mit der Österreich-Sektion der AEJ. „Sie ist in der Menschenrechtskonvention verankert und ist Grundvoraussetzung, dass wir Demokratien haben. Wir haben seit einem Jahr den Rechtsstaatlichkeitsbericht. Der zweite Länderbericht ist jetzt herausgekommen. Damit kann man die Temperatur des Rechtsstaats messen, aufgrund gleicher Parameter.“

Auf die Frage, wer das innerhalb der Europäischen Union übernehmen sollte, stellte Edtstadler fest: „Die Kommission ist die Hüterin der Verträge und erstellt den Rechtsstaatlichkeitsbericht. Ich sehe sie in der Verantwortung, zu versuchen einzuwirken.“

Den nationalkonservativen Regierungen in Polen, Slowenien und Ungarn wird von Kritikern vorgeworfen, öffentlich-rechtliche Medien zu Sprachrohren ihrer Politik zu machen und kritische private Medien finanziell auszutrocknen oder rechtlich zum Schweigen zu bringen. In Slowenien wurden zuletzt beispielsweise der Nachrichtenagentur STA öffentliche Gelder gestrichen.