Italiens Beamte sollen in Büros zurückkehren

19 Monate nach Ausbruch der Pandemie will die italienische Regierung Beamte vom Homeoffice wieder ins Büro zurückholen. Der Minister für die öffentliche Verwaltung, Renato Brunetta, kündigte an, dass ab Ende September nur noch 15 Prozent der 3,2 Millionen italienischen Beamten und Beamtinnen im Homeoffice arbeiten werden.

Das Ende des „Smart Working“ in der öffentlichen Verwaltung mit einigen Ausnahmen könne zu einer Rückkehr zur Normalität im Land beitragen, so Brunetta im Gespräch mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Sonntag-Ausgabe). Er stellte klar, dass die normale Arbeitsweise im Büro und nicht im Homeoffice sei. Auch während der akutesten Phase der Pandemie hätten ganze Sektoren der öffentlichen Verwaltung wie Sicherheitskräfte und Gesundheitswesen stets Arbeit in Präsenz garantiert.

Streit über Ausweitung des „Grünen Passes“

Italien streitet unterdessen auch über die von der Regierung in Erwägung gezogene Möglichkeit, den „Grünen Pass“ auf mehrere Berufsgruppen auszuweiten, darunter Beamte. Diese müssten dann beweisen, dass sie entweder geimpft oder vom Coronavirus genesen sind. Sie können auch einen 48 Stunden gültigen PCR-Test vorlegen.

Die Maßnahme ist umstritten. Die Gegner des „Grünen Passes“ behaupten, dieser sei ein Weg, um Beschäftigte zur Impfung zu zwingen, obwohl in Italien kein allgemeiner Impfzwang besteht. Es gilt jedoch ein Impfzwang für das Gesundheitspersonal. Lehrkräfte, Schulpersonal und Universitätsprofessoren ohne „Grünen Pass“ werden ohne Gehalt vom Dienst suspendiert. Studierenden ohne „Grünen Pass“ wird der Zugang zu den Universitäten nicht erlaubt.