Vorstoß für klimafreundlichere Livetourneen

Auch im Musikgeschäft wird der CO2-Fußabdruck zunehmend ein Thema. Insbesondere die oft weltweiten Tourneen großer Bands geraten dabei wegen des damit verbundenen enormen CO2-Ausstoßes in die Kritik. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Manchester haben nun eine Liste an Empfehlungen zusammengestellt.

Menschen auf einem Konzert beim Railbird Music Festival in Lexington
AP/Amy Harris/Invision

Grundlage für diese Empfehlungen war eine Tournee der Band Massive Attack, die die Daten 2019 zur Verfügung stellte, wie die BBC berichtete. Die Empfehlungen richten sich an die Musikerinnen, Promoter, Tourmanagerinnen und Agenten.

Nicht mit Privatjets fliegen

Der wichtigste Bereich ist die An- und Abreise von Band, Mitarbeitern und Publikum: Tourneen sollten so geplant werden, dass die Strecken möglichst kurz sind. Derzeit fliegen Bands oft zwischen Ländern mehrmals hin und her. Dabei sollte nicht in Privatjets geflogen werden, sondern möglichst die Bahn oder andere öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden.

Am Veranstaltungsort sollte die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien, etwa Solarpaneelen, bei Festivals sichergestellt werden. Bands sollten möglichst nur in Hallen auftreten, deren Betreiber auf Energieeffizienz und -reduktion achten. Und Fans sollten Anreize geboten werden, öffentlich anzureisen – etwa, indem das Zugsticket bereits im Konzertticket enthalten ist.

Forschungsleiterin Carly McLachlan betonte gegenüber der BBC, die Dekarbonisierung müsse von Beginn an Teil der Planung einer Tournee sein. CO2-Zertifikate sollten nur für jene Emissionen gekauft werden, die unumgänglich sind.

Zugleich fordern die Experten eine zentrale, unabhängige Stelle, die den diesbezüglichen Fortschritt in der Branche anhand „klar definierter, messbarer Ziele“ prüft.