Weitere Bahnstreiks in Deutschland nicht ausgeschlossen

Bei der Deutschen Bahn sind weitere Streiks nicht ausgeschlossen. „Nach dem Streik ist vor dem Streik“, sagte der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, heute vor Mitgliedern auf dem Berliner Hauptbahnhof. Das Management der Bahn habe es in der Hand, ob es einen weiteren Arbeitskampf gebe. Der bisher dritte Streik in der laufenden Tarifrunde werde in der Nacht zu Dienstag planmäßig beendet.

Weselsky forderte ein Angebot, das es der Gewerkschaft ermöglicht, einen Tarifvertrag für sämtliche Mitglieder in den verschiedenen Betrieben der Bahn abzuschließen. Er verlangte für die Beschäftigten außerdem Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von diesem Jahr an, eine CoV-Prämie sowie den Fortbestand des bisherigen Betriebsrentensystems.

„Nieten in Nadelstreifen“

Weselsky erneuerte seine Angriffe auf das Management der Bahn. Er sprach von „Nieten in Nadelstreifen“, die Millionen an Steuergeldern „verzockten“, die gegen die eigenen Mitarbeiter arbeiteten und in der Tarifrunde Lügengebäude errichteten. Die Konzernleitung versuche, die GDL auszuschalten. Die Bahn hat diesen Vorwürfen wiederholt widersprochen.

Mit Blick auf die vom Streik betroffenen Bürger und Fahrgäste sagte Weselsky: „Wir bitten darum, zu akzeptieren und zu schätzen, dass hier Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorbildlich zeigen, wie man im Arbeitskampf einen Arbeitgeber in die Knie zwingt, der mit Steuergeldern Verschwendung und Eigennutz betreibt.“

„Wir sind zuversichtlich, dass wir das Fahrplanangebot am Dienstag nach dem Streik-Ende wieder weitgehend ohne Einschränkungen anbieten können“, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß in Berlin.