Studie: Kosten des Klimawandels höher als bisher angenommen

Die wirtschaftlichen Kosten des Klimawandels könnten deutlich höher ausfallen als bisher angenommen. Das geht aus einer Studie hervor, die gestern in der Zeitschrift „Environmental Research Letters“ von einem Forscherteam europäischer und US-Universitäten veröffentlicht wurde. Demnach könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) weltweit in diesem Jahrhundert klimabedingt um etwa 37 Prozent sinken.

Das wäre rund sechsmal so viel wie bisher angenommen. Frühere Studien gingen von BIP-Einbußen von etwa sechs Prozent bis zum Jahr 2100 aus. Dabei war noch angenommen worden, dass Auswirkungen des Klimawandels wie Brände, Hochwasser und Dürren das Wirtschaftswachstum nicht dauerhaft beeinträchtigen.

Inzwischen halten es jedoch viele Ökonomen und Ökonominnen für unwahrscheinlich, dass sich die Volkswirtschaften von extremen Unwetterereignissen und damit verbundenen Schäden an der Infrastruktur rasch erholen können.

Billiger, Treibhausgasausstoß zu verringern

Das Wirtschaftswachstum könne zudem durch Verluste bei der Arbeitsproduktivität aufgrund höherer Temperaturen beeinträchtigt werden, hieß es in der neuen Studie weiter. Unter Berücksichtigung auch dieses Effekts wird in dem Papier der Schaden, der pro in die Atmosphäre ausgestoßener Tonne Kohlendioxid verursacht wird, mit mehr als 3.000 Dollar (2.528 Euro) beziffert.

Das wäre ein Vielfaches des Preises pro Tonne im EU-Emissionshandel von derzeit rund 60 Euro. Es sei daher billiger, den Treibhausgasausstoß zu verringern, als mit den Folgen des Klimawandels zurechtzukommen, so die Forschenden.