Kinobranche: Besucherzahlen steigen nach 2020 wieder

Gehörte die Kinobranche 2020 zu den durch die Pandemie am stärksten betroffenen Branchen, haben die Besucherzahlen in diesem Jahr von März bis August im Jahresvergleich um ganze 284,9 Prozent zugelegt.

Bei einem Pressegespräch zeigte sich Christian Dörfler als Fachgruppenobmann der Branche in der Wirtschaftskammer heute auch mit den finanziellen Hilfen während der Lockdowns zufrieden.

„Das hat alles gut funktioniert“, so Dörfler. Das gelte auch im Europavergleich, ausgenommen in Griechenland habe die Unterstützung nirgends so gut geklappt wie hierzulande. Eine erneute Einschränkung des Kinobetriebes wäre aber nicht zu verkraften: „Wir halten einen Lockdown nicht nochmals aus.“ Wichtig sei deshalb, dass überall die Einhaltung der „3-G-Regel“ so konsequent kontrolliert werde wie in den Kinos.

Kinomarkt vor Pandemie „ziemlich stabil“

Grundsätzlich sei die Lage des heimischen Kinomarktes mit seinen 140 Betrieben mit 562 Sälen und 90.000 Sitzplätzen vor der Pandemie relativ solide gewesen. „Die Besucherzahlen waren in den vergangenen zehn Jahren ziemlich stabil“, so Dörfler.

Jährlich habe man zwischen 13 und 15 Millionen Besucher vorweisen können – bis zur Pandemie. 2020 brachen die Zahlen um 71,8 Prozent auf 2.198.628 Besucher ein. „Wir sind keine sterbende Branche, sondern eine, die sich sehr gut entwickelt hat bis zur Pandemie“, betonte der Fachgruppenobmann.

Streaming: Mitbewerber, aber keine „große Gefahr“

Entsprechend sei auch die boomende Streamingbranche nicht das Problem. „Ich sehe Streamen natürlich als Mitbewerber, aber nicht als die große Gefahr für das Kino“, so Dörfler. Nicht zuletzt habe sich auch für die Studios gezeigt, dass das Geschäftsmodell der Kinos berechenbar sei, was im Streaming weniger der Fall sei.