Demokratiezufriedenheit war in Flüchtlingskrise am geringsten

Das Bekenntnis der Österreicherinnen und Österreicher zur Demokratie ist stabil, die Zufriedenheit mit deren Funktionieren unterliegt aber beträchtlichen Schwankungen.

Das geht aus Befragungsdaten hervor, die die Meinungsforscher Peter Ulram und Peter Hajek heute präsentierten. Am größten war die Unzufriedenheit während der Flüchtlingskrise 2015/16. In der CoV-Krise bekundeten 39 Prozent Unzufriedenheit und 59 Prozent Zufriedenheit.

Grafik zum Funktionieren der Demokratie
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: GfK/Spectra/Hajek

Bei der Einschätzung der Problemlösungsfähigkeit der Demokratie war der negative Ausreißer ebenfalls die Flüchtlingskrise mit einem Anteil von 28 Prozent Zweiflern. In der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 sahen hingegen nur 13 Prozent die Demokratie nicht zur Problemlösung in der Lage, in der CoV-Krise 14 Prozent (Befragungszeitraum: April 2021).

Beim konsolidierten Demokratiebewusstsein als hartem Indikator bevorzugen 83 Prozent die Demokratie. Acht Prozent bevorzugen eine Diktatur, vier Prozent ist es als „Entfremdeten“ egal. Der Anteil der Demokraten ist in den vergangenen Jahren zwar von einst 90 Prozent gesunken, für Ulram gab es aber in all den Jahren keinen signifikanten Anstieg des autoritären Potenzials, das sich stets um die zehn Prozent bewegt habe (aktuell: zwölf Prozent).