Pandemie verändert Handelsbranche nachhaltig

Die Coronavirus-Pandemie hat die heimische Handelsbranche und die Konsumentenpräferenzen nachhaltig verändert. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Gallup-Instituts im Auftrag der Wirtschaftskammer (WKO).

Die gestiegene Bedeutung von Regionalität, Nachhaltigkeit und Onlinehandel werde auch nach der Pandemie nicht abnehmen, sagte Gallup-Meinungsforscherin Andrea Fronaschütz heute bei der Studienpräsentation.

Jeder oder jede zweite Befragte hat im Zuge der Pandemie häufiger online eingekauft. Vor allem Kleidung, Schuhe, Elektro/Elektronik und Bücher wurden bestellt. Der US-Handelsriese Amazon hat eine sehr dominante Stellung in Österreich, kleine heimische Mitbewerber tun sich schwer mitzuhalten.

Amazon weit in Führung

Für sieben von zehn befragten Käufern und Käuferinnen ist Amazon die erste Adresse, jeder siebente hat noch nie bei einem österreichischen Anbieter online gekauft, heißt es in der Gallup-Umfrage.

Im stationären Handel führte die Pandemie zu niedriger Einkaufsfrequenz, kürzerer Verweildauer in den Geschäften und deutlich weniger Spontankäufen. Die Befragten stellten dem Handel beim Pandemiemanagement insgesamt ein gutes Zeugnis aus. Die Schutzmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen seien „im wesentlichen zufriedenstellend“ gewesen. Zwölf Prozent würden einen Eintrittstest im Handel gut finden, eine klare Mehrheit lehnt das ab.

WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik pocht darauf, dass Geschäfte und Gastronomie in der vierten Welle offen bleiben müssen. Der vergangene Woche vorgestellte Stufenplan der Regierung müsse umgesetzt werden, sagte Trefelik heute. Er rief dazu auf, die Schutzimpfung in Anspruch zu nehmen. „Es gelingt umso leichter, alle Freiheiten zurückzugewinnen, je höher der Prozentsatz der geimpften Bevölkerung ist.“