Mexiko will Auktion von Artefakten in München verhindern

Die mexikanische Regierung hat die Absage einer geplanten Auktion in München gefordert, bei der unter anderem Dutzende präkolumbianische Kunstgegenstände aus Mexiko versteigert werden sollen.

Mexikos Kulturministerin Alejandra Frausto informierte das Münchner Auktionshaus Gerhard Hirsch Nachfolger in einem Brief darüber, dass 74 Artefakte im Katalog der geplanten Versteigerung als Eigentum der mexikanischen Nation identifiziert worden seien, so ihr Ministerium gestern.

Insgesamt sollen 324 Gegenstände – etwa Figuren, Masken und Gefäße, auch aus Peru und Bolivien – am 21. September unter den Hammer kommen. Der Verkauf der Stücke stelle eine Straftat nach mexikanischem Recht dar und trage außerdem zum Schmuggel und dem grenzübergreifenden organisierten Verbrechen bei, hieß es weiter vom Kulturministerium. Bei Mexikos Generalstaatsanwaltschaft sei Anzeige erstattet worden.

Mexikos Kulturbehörden setzen sich seit einigen Jahren verstärkt für den Schutz des Kulturerbes des nordamerikanischen Landes auch im Ausland ein. So beschwerten sie sich über Versteigerungen in renommierten Auktionshäusern von Kunstgegenständen aus der Zeit vor der spanischen Eroberung Mexikos sowie über internationale Modemarken, weil diese klassische Textilmuster indigener Volksgruppen ohne deren Erlaubnis in ihren Kollektionen verwendet hätten.