Einen Vorgeschmack auf den Herbst hatte für manche schon der August geliefert, es war der sonnenärmste und kühlste seit sieben Jahren. Die Zahl der heißen Tage lag 40 Prozent unter dem langjährigen Mittel der letzten drei Jahrzehnte. Interessantes Detail: Verglichen mit den Sommern von 1961 bis 1990 wäre es allerdings ein durchschnittlicher August gewesen.
Mit September-Beginn hielt der Spätsommer Einzug. Hochdruckgebiete, die vom Mittelmeer-Raum bis zu den Alpen reichten, waren wetterbestimmend, und damit legten die Temperaturen wieder merklich zu. Der subjektive Eindruck vieler täuscht nicht, die Anzahl der Sommertage in diesem September ist bemerkenswert hoch.

Wie ein Sommertag definiert wird
Der Begriff Sommertage wird auch in der Wissenschaft verwendet, in der Klimatologie bezeichnet er Tage mit einer Höchsttemperatur von mindestens 25 Grad. Österreichweit die meisten Sommertage wurden in diesem Monat bis dato mit zwölf in Lutzmannsburg und Güssing im Burgenland verzeichnet. Der langjährige Vergleich zeigt, dass die Zahl der Sommertage in diesem September teilweise doppelt so hoch war, als man im Schnitt erwarten dürfte.
Nicht überall gab es in den letzten Wochen Sommertage zu verzeichnen, in Vorarlberg blieb die Temperatur am Bodensee und im Rheintal oft unter der 25-Grad-Marke. Die Landeshauptstadt Bregenz hatte keinen einzigen offiziellen Sommertag, Feldkirch nur einen. Anders der Walgau – oft die wärmste Region Vorarlbergs –, Bludenz hatte neun Sommertage seit Monatsbeginn.

Schrittweise Wetterumstellung
Der Donnerstag gestaltet sich zwischen Bregenz und St. Pölten bereits deutlich kühler. Weiter im Osten und Süden gibt es dagegen ein vorerst letztes Mal Sommertemperaturen. Der Wetterwechsel kommt mit kräftigen Regenschauern und Gewittern, damit geht auch die trockene Phase der letzten Wochen zu Ende. In vielen Regionen ist bis zur Monatsmitte kein einziger Regentropfen gefallen.

Am Freitag und Samstag werden Tageshöchsttemperaturen um die 20 Grad erwartet, das sind in etwa durchschnittliche Höchstwerte für Mitte September. Richtig kühl wird es am Sonntag und Anfang kommender Woche, da wird es meist unter 20 Grad haben, in manchen Tälern nur um zehn Grad.
Es wird schneller dunkel
Diese Wochen sind jene Zeit im Jahreszyklus, in der die Tageslänge am stärksten abnimmt. In Wien wird der kommende Sonntag fast eine halbe Stunde weniger Sonnenlicht bieten als der vergangene, es wird um zehn Minuten später hell und um 14 Minuten früher dunkel. Mit den kürzeren Tagen und der abnehmenden Sonneneinstrahlung erhitzt sich die Luft nicht mehr so stark wie im Hochsommer.

Je weiter auf der Nordhalbkugel, desto stärker fällt dieser Effekt aus. Die Chancen auf Sommertage nehmen mit fortschreitender Jahreszeit daher weiter ab. Der Blick in die Klimaaufzeichnungen zeigt aber, dass Sommertage hierzulande bis weit in den Herbst hinein vorkommen können. Im Klimaarchiv der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ist der 16. November als der bisher späteste Sommertag verzeichnet, unter anderen wurden in Krems (Niederösterreich) und Bad Goisern (Oberösterreich) am 16.11.2002 25,6 Grad verzeichnet.