VW-Dieselprozess: Verfahren gegen Führungskräfte gestartet

Der mit Spannung erwartete Strafprozess zur Manipulationsaffäre beim deutschen Autokonzern Volkswagen hat heute Vormittag begonnen. Pandemiebedingt musste das Betrugsverfahren mehrmals verschoben werden, nun ging es in der Stadthalle in Braunschweig im Bundesland Niedersachsen los.

Das Landgericht will die mutmaßliche persönliche Verantwortung von VW-Führungskräften für einen der größten deutschen Wirtschaftsskandale überhaupt aufklären.

Start für Prozess nach VW-Dieselskandal

Im deutschen Braunschweig ist am Donnerstag der Prozess nach dem Dieselskandal bei Volkswagen gestartet. Fünf ehemalige VW-Manager müssen sich vor Gericht verantworten.

Falsche Testergebnisse eingeräumt

Der Skandal flog im September 2015 auf, als die US-Umweltbehörde EPA über Manipulationen bei Abgastests von Dieselautos informierte. Kurz zuvor hatte VW falsche Testergebnisse eingeräumt. Wenige Tage später trat Konzernchef Martin Winterkorn zurück – eine Industriekrise ungeahnten Ausmaßes nahm ihren Lauf.

Seit mehreren Jahren schon sind zahlreiche Gerichte mit der Aufarbeitung zivilrechtlicher Aspekte wie der Entschädigung von Verbrauchern und Investoren beschäftigt. Allein für die juristischen Kosten sind bei VW mehr als 32 Mrd. Euro angefallen oder zurückgestellt worden.

Mittlerweile ist ein Schadenersatzdeal mit Winterkorn, weiteren früheren Topmanagern und Haftpflichtversicherern über eine Gesamtsumme von 280 Mio. Euro ausgehandelt.

Der mutmaßliche Tatzeitraum reicht zurück bis ins Jahr 2006. Die Angeklagten sollen laut Staatsanwaltschaft dafür verantwortlich gewesen sein, dass Behörden und Kunden mit der unzulässigen Software getäuscht wurden. Laut den Angaben wussten die vier, dass in Dieselmotoren illegale Abschalteinrichtungen – „defeat devices“ – zur gezielten Senkung von Stickoxidemissionen nur bei Tests eingesetzt wurden.