Neue Gesundheitsbehörde geht an den Start

Die geplante EU-Behörde zur Vorsorge von Gesundheitskrisen wie der Pandemie soll Anfang 2022 voll einsatzfähig sein. Schon jetzt nimmt die Behörde namens HERA (Health Emergency Preparedness and Response Authority) ihre Arbeit auf, wie die EU-Kommission gestern in Brüssel mitteilte.

Sie soll gesundheitliche Notstände in Zukunft verhindern, gefährliche Erreger schneller entdecken sowie zügig und grenzüberschreitend darauf reagieren. Bis 2027 stehen HERA sechs Milliarden Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung. Die Behörde bekommt keinen eigenen Sitz, sondern wird innerhalb der EU-Kommission angesiedelt.

Soforthilfen und Beschaffung

Zuvor hatte die EU-Kommission bereits vorgeschlagen, die EU-Gesundheitsbehörde ECDC sowie die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zu stärken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte HERA im Frühjahr angekündigt, nachdem sie teils heftig für die Impfstoffstrategie kritisiert worden war.

HERA soll künftig in zwei Modi arbeiten: im Vorbereitungs- und im Krisenmodus. Zu ersterem gehören nach Angaben der EU-Kommission Risikoeinschätzungen, die Unterstützung der Entwicklung von Arzneimitteln sowie der Ausbau von Industriekapazitäten.

HERA soll Soforthilfen mobilisieren sowie die Entwicklung von medizinischen Gegenmaßnahmen und Beschaffung von Rohstoffen aktivieren. Außerdem solle eine Übersicht von Produktionsstätten, Rohmaterialien und Ausrüstung erstellt werden.