Pflege: Pensionistenverband warnt vor drohendem Notstand

Der SPÖ-Pensionistenverband ortet bei der Regierung Untätigkeit im Bereich der Pflege und warnt vor einem drohenden Notstand. „In Sachen Pflegekräftemangel ist es nicht mehr fünf vor, sondern bereits fünf nach zwölf. Der Personalmangel ist schon jetzt deutlich spürbar. Und er wird sich noch deutlich verschärfen. Auf längere Sicht durch den steigenden Pflegebedarf, und schon im Herbst durch die Auswirkungen der Covid-Pandemie“, warnte Pensionistenverbandspräsident Peter Kostelka heute.

„Die Regierung muss jetzt endlich die notwendigen Schritte setzen, sonst droht ein neuerlicher Pflegenotstand mit Chaos auf Kosten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen“, so Kostelka in einer Aussendung. Es müsse dringend neues Personal ausgebildet werden, fordert er. „Hier müssen wir jetzt auch besonders das Potenzial jener Personen nutzen, die durch Corona ihren Arbeitsplatz verloren haben bzw. daran denken, sich beruflich zu verändern.“

Konkret brauche es flächendeckende, kostenlose Aus-, Um- und Weiterbildungsmöglichkeiten, finanzielle Unterstützung während der Ausbildung, ein attraktives, faires Einstiegsgehalt und ein „gesundes“ Arbeitsumfeld durch geregelte Dienst- und ausreichend Ruhezeiten. „Bis 2030 brauchen wir 100.000 Menschen mehr im Pflegebereich.“ Die „vollmundig vor über vier Jahren angekündigte Pflegereform“ müsse endlich umgesetzt werden, fordert Kostelka.

Auch die NEOS vermisst Handlungen seitens der Regierung, wie Gesundheitssprecher Gerald Loacker sagte.