Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma
Reuters/Borja Suarez
Spanien

Vulkanausbruch auf Ferieninsel La Palma

Erstmals seit 50 Jahren ist auf der Ferieninsel La Palma im Bereich der Cumbre Vieja ein Vulkan ausgebrochen. Der Vulkan im Süden der Kanareninsel spuckte am Sonntag Lava und Asche aus, über ihm war eine hohe Rauchsäule zu sehen. Die örtlichen Behörden riefen die Bevölkerung zu „extremer Vorsicht“ auf und leiteten die Evakuierung der Umgebung ein.

Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez kam am Montag auf der Insel La Palma an, um sich ein Bild der Lage zu machen. Er sagte allen Geschädigten schnelle Hilfe zu: „Die Bürger der Insel können beruhigt sein, weil der Staat genügend Mittel und Personal zur Verfügung hat.“ Der Ausbruch habe in dem Gebiet Cabeza de Vaca in El Paso begonnen, teilten die örtlichen Behörden auf Twitter mit. Später waren im Fernsehen riesige Feuerfontänen zu sehen, die in den Nachthimmel schossen.

„Die Bevölkerung wird aufgerufen, extreme Vorsicht walten zu lassen und der Eruptionszone fernzubleiben“, sagte die Regionalregierung. Jedes „unnötige Risiko“ solle vermieden werden. Die Evakuierung der nächstgelegenen Gebiete habe bereits begonnen, sie sei für mehr als tausend Menschen verpflichtend. Für die Betroffenen wurden Notunterkünfte geöffnet.

Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma
APA/AFP/Desiree Martin
Zum ersten Mal seit 50 Jahren ist auf La Palma ein Vulkan ausgebrochen

Bis zum späten Abend wurden mindestens sieben Schlote gezählt, also verschiedene Stellen, an denen Asche, Rauch und Lava in die Höhe geschleudert wurden, berichtete der spanische Fernsehsender RTVE. Die Behörden riefen Alarmstufe Rot des Vulkannotplanes aus. Einheiten des spanischen Militärs wurden in Marsch gesetzt. Mehrere Landhäuser gingen in Flammen auf. Die Feuerwehr musste immer wieder ausrücken, um Busch- und Waldbrände zu bekämpfen, die durch den Vulkanausbruch am Rande der Lavaströme aufflammten.

Rettungskräfte mit Hubschrauber nach La Palma

Der Regionalpräsident der Kanaren, Angel Victor Torres, sagte, es sei ein „Glück“, dass sich der Ausbruch in einem dünn besiedelten Gebiet ereignet habe. Bereits ein paar Stunden vor dem Vulkanausbruch wurden Menschen mit eingeschränkter Mobilität aus den nächstgelegenen Orten fortgebracht. Auf ganz La Palma leben gut 80.000 Menschen.

Ausbrechender Vulkan auf La Palma
Reuters/Borja Suarez
Die ersten Evakuierungen fanden Sonntagnachmittag statt

Wegen sich nähernder Lava, die sich in der Dunkelheit in Form orange glühender Flüsse bergab Richtung Küste wälzte, wurden etwa 5.000 Bewohner und Bewohnerinnen der Ortschaften El Paso, Llanos de Aridane und des Badeortes Tazacorte an der Westküste der Insel in Sicherheit gebracht. Bei 500 von ihnen habe es sich um Touristen und Touristinnen gehandelt.

Höchste Alarmstufe bereits am Mittwoch

Der Ausbruch hatte sich in den vergangenen Tagen durch rund 6.600 kleine und mittlere Erdbeben und eine leichte Anhebung des Erdbodens angekündigt. Die Behörden hatten die Menschen in der Nähe des Vulkangebiets aufgerufen, leichtes Gepäck mit ihrem Handy, wichtigen Dokumenten und eventuell benötigten Medikamenten vorzubereiten.

Seit Samstag vor einer Woche wurden in der Region Tausende Erdbeben von einer Stärke von bis zu 4,0 registriert. Der Boden in der Umgebung des Vulkans hob sich um rund zehn Zentimeter an. Die heftigen Erschütterungen hingen mit der Verschiebung von nahezu elf Millionen Kubikmeter Magma im Innern des Vulkan zusammen, hatte das vulkanologische Institut der Kanaren dazu am Mittwoch mitgeteilt. Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs.

Vulkan auf La Palma ausgebrochen

Auf der spanischen Ferieninsel La Palma ist erstmals nach 50 Jahren ein Vulkan ausgebrochen.

Auf der im Nordwesten der Kanaren gelegenen kleinen Insel hatte es zuletzt vor 50 Jahren einen Vulkanausbruch gegeben, als der Teneguia 1971 Lava in die Luft schleuderte. Massentourismus wie auf den bekannteren Inseln Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und Teneriffa gibt es auf La Palma nicht.