Feuer in Flüchtlingslager auf Insel Samos

In einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos ist gestern ein Feuer ausgebrochen. Das berichteten AFP-Korrespondenten vom Lager Vathy, in dem bei Ausbruch des Feuers nach Angaben der Behörden noch rund 300 Menschen untergebracht waren.

Während es dort noch brannte, sagte der Bürgermeister von Samos, Girgos Stantzos, das Lager sei völlig geräumt worden.

Auf einem Parkplatz nahe dem Lager sahen die AFP-Korrespondenten viele Menschen, unter ihnen Kinder in Tränen. Nach Angaben der Behörden brach das Feuer in einem Teil des Lagers aus, in dem nur noch zuvor bereits verlassene Zelte standen.

Bereits vor dem Feuer war geplant, die 300 Personen von Vathy in ein neues Lager auf der Insel zu bringen, das sehr umstritten ist. Es war erst am Samstag feierlich eröffnet worden. Das Camp ist mit Stacheldraht umzäunt und mit Überwachungskameras, Röntgenscannern und Magnettüren ausgestattet.

„Geschlossene“ Flüchtlingslager

Es verfügt zudem über ein Gefangenenlager und ist nur per elektronischen Chip zugänglich. Die Tore bleiben über Nacht geschlossen. Das neue Lager ist eines von fünf geplanten derartigen Camps auf den ägäischen Inseln Leros, Lesbos, Kos, Chios und Samos.

Die EU hat dafür 276 Millionen Euro bereitgestellt. Menschenrechtsgruppen kritisieren die neuen „geschlossenen“ Flüchtlingslager. Die Beschränkungen für die Menschen seien zu hoch.