Arbeitskampf bei Alitalia zeichnet sich ab

Der Streit der Fluggesellschaft Alitalia und ihrer Nachfolgerin ITA mit den Gewerkschaften über die Zukunft Tausender Angestellter weitet sich aus. In der Nacht auf heute besetzten Arbeitnehmervertreter symbolisch die Verhandlungsbüros in Rom, nachdem Gespräche abgebrochen worden waren. Für Freitag haben die Gewerkschaften schon länger zum Streik aufgerufen.

Die Traditionsgesellschaft Alitalia, die am 15. Oktober ihren Betrieb einstellen soll, riet ihren Fluggästen, in den kommenden Tagen sicherheitshalber nur mit Handgepäck zu reisen. Damit sollen mögliche lange Wartezeiten an den Gepäckbändern vermieden werden.

Reduzierter Neustart als ITA

Alitalia schreibt seit Jahren keine Gewinne mehr und war zunehmend auf staatliche Hilfen angewiesen. Das soll nun vorbei sein, die Gesellschaft wird aufgelöst. Die Nachfolgerin ITA will mit zunächst deutlich weniger Personal und Maschinen an den Start gehen. Von den mehr als 10.000 Alitalia-Beschäftigten werden laut Plan zu Beginn 2.800 übernommen.

Für diese wollen die Gewerkschaften einen Kollektivertrag wie jenen aus Alitalia-Zeiten aushandeln. ITA lehnt das ab und verweist darauf, sparen zu müssen, um rentabel sein zu können. Die Forderungen der Gewerkschaften seien „nicht einmal eine Grundlage für Verhandlungen“, hieß es in einer Mitteilung.

Daher beginne man damit, Personal auch ohne Tarifeinigung einzustellen. Die Arbeitnehmervertreter nannten dieses Vorgehen „schwerwiegend und unverständlich“.