Fed will bald aus Krisenmodus heraus

Die US-Notenbank (Fed) will zügig den Krisenmodus verlassen und signalisiert eine erste Zinserhöhung bereits für 2022. Sie beließ den Leitzins gestern zwar noch in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Allerdings signalisierten die Währungshüter in ihrem Ausblick im Mittel, dass es nächstes Jahr eine Erhöhung geben könnte – ein Jahr früher als bisher angepeilt.

Zugleich bereitet die Fed die Finanzmärkte darauf vor, dass das in der CoV-Krise gestartete große Wertpapierkaufprogramm schon bald heruntergefahren wird. Womöglich werde der Startschuss dafür im November fallen, betonte Fed-Chef Jerome Powell.

Aus für Anleihekäufe bis nächsten Sommer

Die Anleihekäufe seien noch sinnvoll. „Doch es ist an der Zeit, sie herunterzufahren“, sagte er. Mitte nächsten Jahres könnte der Prozess bereits abgeschlossen sein, der im Finanzjargon als „Tapering“ bekannt ist.

Die Geldspritzen im Umfang von monatlich 120 Milliarden Dollar will die US-Notenbank niedriger dosieren, falls sich weitere Fortschritte bei Preisstabilität und Arbeitslosigkeit in etwa so wie erwartet einstellen sollten.

Blicke auf nächsten Jobbericht

Daher richten sich nun alle Blicke auf den anstehenden Arbeitsmarktbericht für September, nachdem die Jobdaten im August enttäuschend ausgefallen waren. Powell sagte, er sehe die angestrebten Fortschritte als „fast erreicht“ an. Um die Anleihekäufe verringern zu können, müsse der Arbeitsmarktbericht nicht unbedingt sehr stark, aber zumindest „ordentlich“ ausfallen.

Mit Blick auf die Fortschritte bei der Inflation kann die Fed laut Powell bereits einen Haken setzen. Die Teuerungsrate in den USA ist wie in vielen anderen Regionen der Welt zuletzt kräftig gestiegen – etwa wegen Lieferengpässen und als Folge der Coronavirus-Krise. Waren und Dienstleistungen kosteten im August 5,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.