Chipmangel könnte Autohersteller 210 Mrd. Dollar kosten

Der anhaltende Chipmangel droht für die globale Autoindustrie einer Studie zufolge nochmals deutlich teurer zu werden als bisher gedacht. Wegen der fehlenden Halbleiter dürften der Branche dieses Jahr Einnahmen in Höhe von 210 Milliarden US-Dollar (179 Mrd. Euro) entgehen, prognostizierte die Beratungsfirma AlixPartners in einer heute vorgelegten Studie.

Im Mai war AlixPartners davon ausgegangen, dass die Automobilhersteller aufgrund des Chipmangels Fahrzeuge im Wert von 110 Milliarden US-Dollar nicht produzieren können. Bereits das sei deutlich über der Schätzung von Ende Jänner in Höhe von 61 Milliarden US-Dollar gelegen, hieß es.

Auch der Produktionsausfall wird voraussichtlich deutlich größer sein. Demzufolge werden dieses Jahr wohl 7,7 Millionen Fahrzeuge weniger produziert als geplant. Im Mai hatte AlixPartners einen Ausfall von 3,9 Millionen Fahrzeugen prognostiziert.

So hatte der japanische Autohersteller Toyota Mitte September mitgeteilt, im bis Ende März 2022 laufenden Geschäftsjahr 300.000 weniger Autos produzieren zu können. Und Daimler-Vorstandschef Ola Källenius erwartet erst 2023 eine deutliche Entspannung der Lage in der Branche.

US-Präsidialamt spricht mit Chipherstellern

Intel-Chef Pat Gelsinger und Vertreter von führenden Techfirmen und Autoherstellern sprechen Insidern zufolge heute unterdessen mit Spitzenvertretern des US-Präsidialamts über die Halbleiterkrise. Auf der Technologieseite sind nach Aussagen der Insider bei dem virtuellen Treffen Apple, Microsoft, Samsung Electronics, Micron und der Chipfertiger TSMC vertreten, von den Autobauern nehmen BMW, GM, Ford und die Opel-Mutter Stellantis teil.

Auf der Tagesordnung stünden vor allem die Auswirkungen der Delta-Variante in der CoV-Pandemie auf die Chipversorgung. Das Weiße Haus erklärte, zu den Teilnehmern gehörten Produzenten, Verbraucher und Branchenverbände.