Coronavirus-Ampel
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CoV-Ampel

Kein Bundesland mehr rot

Das Bundesland Salzburg ist wieder aus der roten Zone mit „sehr hohem Risiko“ gerutscht. Nachdem die CoV-Ampelkommission Salzburg vergangene Woche als erstem Bundesland seit Mai wieder ein „sehr hohes Risiko“ attestiert hatte, stufte die Kommission ganz Österreich sowie alle Bundesländer bis auf das Burgenland und Tirol mit hohem Risiko ein.

Die Risikozahl in Salzburg ist unter 100 gefallen. Nach unten weist der Trend auch in Tirol, das nun gemeinsam mit dem Burgenland mit mittlerem Risiko bewertet wurde. Beide liegen damit im gelben Bereich. Kurzzeitig hatte Tirol sogar die niedrigste 7-Tage-Inzidenz Österreichs.

Laut dem Bericht der CoV-Kommission geht der Trend in Nieder- und Oberösterreich, der Steiermark und Wien nach oben. Den schlechtesten Wert bei der Risikozahl weist Oberösterreich mit über 89, gefolgt von Wien (85) und Salzburg (83) auf.

Ungeimpfte Schüler testen weiter

Am Montag würde eigentlich die dreiwöchige Sicherheitsphase an Schulen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland enden. Die CoV-Kommission stuft die Fortführung des Schulbetriebs aber für die „mittlere Sicherheitsstufe“ ein. Damit müssen ungeimpfte Schüler und Schülerinnen weiter dreimal pro Woche testen. Bei Geimpften und Genesenen entfällt aber ab Montag die Testpflicht. Freiwillig dürfen sie an dem Testprogramm aber teilnehmen.

Schulveranstaltungen wie Wandertage dürfen stattfinden. Entschieden wurde auch, dass alle Kinder und Jugendlichen außerhalb der Klasse weiter Maske tragen müssen. Das Burgenland fällt zwar nicht in diese Risikostufe, übernimmt aber freiwillig die Regeln bei „mittlerem Risiko“, da es zwischen dem Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark eine hohe Schülermobilität gibt.

Wien bleibt Spitzenreiter bei Tests

Die CoV-Kommission orientiert sich am Übertragungsrisiko, am Contact-Tracing, der Testaktivität und der Auslastung der Spitäler. Was die Tests betrifft, ist Wien weiterhin Spitzenreiter – mit über 78.000 Tests auf 100.000 Einwohner in der vergangenen Woche. Tirol bildet wie meistens mit über 47.000 auf 100.000 Einwohner das Schlusslicht. Knapp zwei Drittel (62 Prozent) der österreichweiten Neuinfektionen konnte erfolgreich nachvollzogen werden. In 37 Prozent der Fälle verlief die Erkrankung asymptomatisch.

Wien führt allerdings auch bei der Auslastung der Intensivstationen und befindet sich gemeinsam mit Oberösterreich dabei im gelben Bereich. Die Situation auf den Intensivstationen entwickelte sich aber etwas weniger dramatisch, als vom CoV-Prognosekonsortium in der vergangenen Woche angenommen worden war. In einer am Mittwoch vorgestellten Berechnung wurden die Prognosen nach unten korrigiert.

Keine Entwarnung

Als mögliche Gründe für die günstigere Entwicklung nannte das Prognosekonsortium die mit Schulbeginn beendete Reisesaison sowie die zahlreichen Schultests, die sowohl die Dunkelziffer reduzierten als auch (durch Quarantänemaßnahmen) weitere Infektionen verhinderten. Allerdings warnt das Papier vor der Überinterpretation des aktuellen Rückgangs der Infektionen. Die Experten verweisen auf Herbst 2020, als es kurz vor dem Hochgehen der zweiten Welle ebenfalls einen leichten Rückgang gab.

Wien etwa rechnet damit, dass die Belegung der Intensivstationen weiter steigen wird, wenn keine Maßnahmen gesetzt werden. Die strengeren Regeln in Wien ab Oktober seien daher gerechtfertigt, sagte Covid-19-Projektleiterin Ursula Karnthaler – mehr dazu in wien.ORF.at. Die Maßnahmen würden darauf abzielen, „nach dem heutigen Stand des Wissens über die weitere Entwicklung der Pandemie die völlige Schließung der geregelten Bereiche und die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern“. Laut Prognosekommission wird es in Wien wahrscheinlicher, dass die Auslastungsgrenze auf den Intensivstationen erreicht wird.