Zahl der Cannabiskonsumenten europaweit gestiegen

Die Zahl der Cannabiskonsumenten und -konsumentinnen ist im vergangenen Jahrzehnt europaweit um mehr als ein Viertel gestiegen. Zwischen 2010 und 2019 erhöhte sich die Zahl im Schnitt um 27 Prozent, wie eine Auswertung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigt. Zugleich wurde europaweit ein Anstieg der Behandlungen wegen eines problematischen Cannabiskonsums um etwa 30 Prozent beobachtet.

Der Studie zufolge stieg der Anteil der Cannabiskonsumenten in dem untersuchten Zeitraum von 3,1 auf 3,9 Prozent in der Altersgruppe zwischen 15 und 64 Jahren. Den stärksten Anstieg gab es bei den 35- bis 64-Jährigen.

Zudem lag der Anteil der Menschen, die nach eigenen Angaben im zurückliegenden Monat täglich oder fast täglich Cannabis konsumierten, in jedem zweiten europäischen Land bei mehr als 20 Prozent, in Portugal sogar bei 70 Prozent.

THC-Anteil kräftig gestiegen

Die Forschenden untersuchten anhand öffentlich zugänglicher Daten aus Ländern der Europäischen Union sowie aus Großbritannien, Norwegen und der Türkei die aktuellen Entwicklungen beim Cannabiskonsum, bei den Behandlungszahlen und den THC-Gehalt.

Der Gehalt des Hauptwirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) nahm in den analysierten Proben insgesamt zu. Bei Cannabisharz verdreifachte sich der mittlere THC-Gehalt in etwa, und bei Cannabisblüten verdoppelte er sich nahezu. Den Forschenden zufolge könnte mit dem steigenden THC-Gehalt auch eine Zunahme der Gesundheitsgefahren verbunden sein.