Eruption des Vulkans auf La Palma
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Flughafen gesperrt

Vulkan auf La Palma in „explosiver Phase“

Der Vulkan auf der kanarischen Insel La Palma speit weiter Lava. Zudem gibt es immer wieder Explosionen, da der Ausbruch Experten zufolge nun in eine neue Phase eingetreten ist, die als hochexplosiv gilt. Der Flughafen der Ferieninsel wurde geschlossen.

Wegen der vielen Asche sei der Airport nicht in Betrieb, twitterte Betreiber Aena am Samstag. Reinigungsteams seien im Einsatz, aber die Lage könne sich jederzeit wieder ändern. Die Nachbarinseln Teneriffa und La Gomera können wieder angeflogen werden, teilte die Fluggesellschaft Binter auf Twitter mit. Fähren von La Palma nach Teneriffa waren nicht betroffen. Die Überfahrt dauert etwa vier Stunden.

Die Stärke der Eruption des Vulkans Cumbre Vieja im Süden La Palmas hatte am Vortag zugenommen. Er stieß große Mengen an Asche, Rauch, Lava und Gesteinsbrocken aus, die auch weiter flogen als zuvor. Feuerwehrleute und andere Helfer mussten sich zurückziehen. Weitere drei kleine Ortschaften mit mehreren hundert Einwohnern wurden vorsichtshalber evakuiert.

Masken und Schutzbrillen nötig

Die Rettungsdienste hatten am Freitag erklärt, die Messungen seit Beginn des Ausbruchs hätten am Nachmittag die bisher heftigste Aktivität aufgezeichnet. Die Feuerwehr musste ihre Aufräumarbeiten in der Stadt Todoque unterbrechen. Vulkanasche kann die Atemwege, die Lungen und die Augen der Menschen schädigen. Die örtliche Regierung hat die Bewohner der betroffenen Gebiete dringend gebeten, sich nicht ins Freie zu begeben und nur mit Masken und Schutzbrillen zu arbeiten.

Bild-Combo zeigt die Gegend von Los Llanos de Aridane auf La Palma am September 19 und am 25 September
APA/AFP/Desiree Martin
Riesige Aschesäulen über dem Vulkan

Weiterer Schlot geöffnet

Am Samstag flaute die Vulkantätigkeit wieder etwas ab. Allerdings öffnete sich in der Früh nach Angaben des Kanarischen Instituts für Vulkanologie ein weiterer Schlot. Seit dem Beginn des Ausbruchs am vergangenen Sonntag hat der Vulkan mehrere tausend Tonnen Lava ausgestoßen, Hunderte Häuser sind zerstört und 6.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Tote oder Schwerverletzte gab es bisher nicht.

Vulkan auf La Palma: Weiterhin Explosionen und Lavaströme

Die Stärke der Eruption des Vulkans Cumbre Vieja im Süden von La Palma hat weiter zugenommen. Kleine Ortschaften mit mehreren hundert Einwohnern wurden vorsichtshalber evakuiert.

Die glühend heiße Lava zerstörte auf ihrem Weg bergab Richtung Meer bereits rund 400 Gebäude sowie große landwirtschaftliche Flächen und Infrastruktur. Die bisher etwa 190 Hektar von Lava begrabenen Flächen werden auf Jahrzehnte weder bebaut noch landwirtschaftlich genutzt werden können, betonten Experten. Die regionalen Behörden schätzen den Schaden bereits jetzt auf weit mehr als 400 Millionen Euro.

Lava und Rauch über dem Vulkan auf La Palma
Reuters/Marco Trujillo
Nachthimmel durch Lava erhellt

Eruptionen könnten noch Wochen dauern

Am Samstag war weiterhin unklar, wie lange der erste Ausbruch des Vulkans seit 50 Jahren dauern wird. Laut dem kanarischen Vulkanforschungsinstitut Involcan können die Eruptionen noch zwischen drei und zwölf Wochen andauern. Die Behörden ordneten weitere Evakuierungen für Teile der Ortschaft El Paso an. Aufgrund der „aktuellen eruptiven Phase“ bestehe ein „erhöhtes Risiko für die Bevölkerung“, teilte die Regionalregierung mit.

Vulkan auf La Palma weiter aktiv

Auf der kanarischen Insel La Palma ist die Lage nach dem Vulkanausbruch weiterhin angespannt. Der Vulkan ist noch immer aktiv und spuckt Lava. Wegen der Asche ist mittlerweile auch der örtliche Flughafen gesperrt.

Die Geschwindigkeit des Stroms habe sich jedoch erheblich verlangsamt, und die Lava bewege sich jetzt kaum noch vorwärts, so Miguel Angel Morcuende, Leiter des Vulkanischen Notfallplans der Kanarischen Inseln. Unklar war weiter, wann die Lava das Meer erreichen wird: „Ich wage nicht zu sagen, wann sie dort ankommen wird, und ich wage auch keine Prognose“, sagte Morcuende gegenüber Reportern.

Vom Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja betroffene Region. Stand: 26.9.2021.

Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch auf La Palma hatte sich 1971 ereignet. Überhaupt war er im 20. Jahrhundert nur zweimal ausgebrochen: 1971 und zuvor 1949. Ansonsten galt er als schlafender Vulkan. Zuletzt gab es in der Region 2011 einen Vulkanausbruch auf dem Meeresboden vor der Insel El Hierro.