Taliban verbieten Rasieren von Bärten

In der afghanischen Provinz Helmand haben die Taliban wenige Wochen nach ihrer Machtübernahme ihre Eingriffe ins Privatleben und den Alltag weiter verschärft: Nach Maßnahmen wie der Trennung von Schulklassen nach Geschlechtern und der Aufforderung von Frauen, nicht mehr zur Arbeit in Ämtern zu kommen, verbieten die radikalislamischen Machthaber bei Strafe nun das Rasieren oder Trimmen von Bärten.

Auch mehrere Friseure in der Hauptstadt Kabul betonten, ähnliche Befehle erhalten zu haben. Auch vor mehr als 20 Jahren verhängten die Taliban ein Verbot, Bärte zu schneiden. Aber nach ihrem Sturz durch die USA im Gefolge der Terrorangriffe von 9/11 wurden getrimmte Bärte oder eine Glattrasur in Afghanistan populär.

Leichen von Entführern zur Schau gestellt

Die Auflagen sind ein weiterer Hinweis darauf, dass die Taliban ihr Versprechen, ihre radikale Interpretation islamischen Rechts weniger extrem als vor ihrer Entmachtung vor 20 Jahren aufzuzwingen, nicht halten werden.

Am Samstag töteten Taliban vier angebliche Entführer und hängten deren Leichen öffentlich zu Schau auf den Straßen in der Provinz Herat auf.