Kolumbien: Kirche berichtet über neue Massenvertreibungen

Mehr als 1.200 Menschen sind laut katholischer Kirche an der Pazifikküste in Kolumbien erneut Opfer von Massenvertreibung geworden, wie Kathpress berichtet. Nach Angaben der Diözese Istmina y Tado in der westkolumbianischen Provinz Choco sind besonders die indigenen Gemeinden der Wounaan vor Kämpfen zwischen der linksgerichteten Guerillaorganisation ELN und der rechtsextremen paramilitärischen Vereinigung AGC geflohen.

Die beiden illegalen Gruppierungen kämpfen um die Vorherrschaft in der Region, um den illegalen Drogenhandel und Bergbau zu kontrollieren. Die Lage in Puerto Olave sei deshalb außer Kontrolle, die humanitäre Lage dramatisch, sagte Bischof Fabio Alvarez dem Sender Caracol.

„Ich rufe ganz Kolumbien und die internationalen Organisationen auf, die für die Überwachung der Menschenrechte verantwortlich sind, in der Region Präsenz zu zeigen, um noch größeres Unheil abzuwenden“, so Alvarez. Das indigene Volk der Wounaan lebt in Kolumbien und Panama. Bei einer Zählung im Jahr 1997 wurde die Größe des Volkes der Wounaan auf rund 8.000 Personen geschätzt.